Egal ob Kopfschmerztabletten, Hustensaft oder auch Dauermedikationen wer im Internet ganz einfach von zu Hause einkauft, kommt meist mit einem Preis ca. 25% unter der Herstellerempfehlung davon. Doch bei diesen häufig besonders günstigen Angeboten muss der Kunde bei so manch einer Internet-Apotheke deutliche Abstriche im Bereich des Service in Kauf nehmen. Und gerade Menschen, die sich normal gerne in der Apotheke beraten lassen umso das Richtige Medikament zu finden, verzweifeln teilweise an den doch recht anonymen Apotheken, die nicht immer mit gutem Service glänzen können.
Trotzdem erfreuen sich gerade die Internet-Apotheken immer größerer Beliebtheit, sicherlich auch weil immer mehr Menschen den Gürtel etwas enger schnallen müssen. Denn Geldsorgen machen auch vor der Gesundheit keinen Halt und so wird gespart, wo es nur geht.
Schon ganze zehn Jahre ist es mittlerweile her, da eröffnete DocMorris die erste Internet-Apotheke die von nun an auch deutsche Kunden belieferte. Denn Internet-Apotheken waren bis dahin zwar schon in anderen Ländern wie den Niederlande eröffnet worden, in Deutschland wurde der Markt aber noch nicht erschlossen. Denn bis Ende des Jahres 2003 war der Versand von Arzneimitteln hierzulande verboten, erst dann wurde diesem Vorhaben statt gegeben und das Niederländische Unternehmen konnte als erstes beginnen auch Deutsche Kunden mit Medikamenten per Post zu versorgen.
Doch hierbei muss vor allem auch auf die teilweise hohen Versandgebühren geachtet werden, aber auch lange Lieferzeiten müssen bei manchen Versandapotheken einkalkuliert werden. Rechnet man solche Gebühren und Nachteile mit ein, so wird der Vorteil gegenüber der Ortsansässigen Apotheke schnell relativiert. Dies war Anlass für das Deutsche Institut für Servicequalität (im Auftrag von n-tv) 17 Online-Apotheken im vergangenen Jahr etwas genauer unter die Lupe zu nehmen. Denn im Bereich der Onlineapotheken gibt es große Unterschiede, so sollte geklärt werden, wie gut Werbeversprechen gehalten werden, wie preiswert die Anbieter tatsächlich im Vergleich sind, aber auch wie gut und zügig der Service ist.
Zwar schneiden die Apotheken im Vergleich zur Vorjahresstudie besser ab, doch bei vielen lässt das Preis-Leistungsverhältnis zu wünschen übrig. Viele der Apotheken verbesserten zwar ihren Internetauftritt und damit häufig auch die Bedienbarkeit und auch der telefonische Service wurde von einigen der Anbieter verbessert und somit die Kundenfreundlichkeit gesteigert. Doch ein Merkmal wurde in der Studie ganz deutlich, denn guter Service bedeutete auch automatisch, dass die Apotheken deutlich höhere Preise hatten als solche mit schlechtem Service. Denn gerade die Preisunterschiede zwischen verschiedenen Anbietern sind deutlich. Die 15 gängigen nicht rezeptpflichtigen Medikamente, welche von den Testern in den Warenkorb gelegt wurden zeigten die enormen Preisunterschiede. So zahlte man beim günstigsten Anbieter rund 85 Euro, wohingegen der teuerste fast 30 Euro mehr vom Kunden verlangte.
Erstaunlich ist der Unterschied bei einzelnen Produkten gewesen, denn hier lag der Preis beim teuersten Anbieter 85% über dem des günstigsten Anbieters. Jedoch bleiben auch die teureren Internetanbieter meist unter dem Preis des Apothekers vor Ort und sind somit immer noch eine günstigere Alternative. Gegenüber der UVP spart man bei Internetapotheken im Schnitt 26%, gerade bei größeren Bestellungen rentiert sich eine solche immer mehr, denn dann fallen auch mögliche Versandkosten nicht mehr so stark ins Gewicht. Diese liegen laut dem Test meist bei etwa 5 Euro.
Zudem konnten die Unternehmen bei den Bestellungen auch durch Schnelligkeit Punkten, denn meist trafen die Bestellungen bereits nach spätestens zwei Tagen beim Kunden ein. Der Testsieger und somit die „Beste Internet-Apotheke 2011“ war Mediherz. Hier stimmten Service und Preis am besten überein und somit konnte Mediherz die Tester am Meisten von sich überzeugen.